Historie der Brückenschule

Die erste Schule in Roßdorf ist etwa um 1500 durch die Tätigkeit der Kirchendiener entstanden. Neben ihren kirchlichen Aufgaben, wie z.B. das Läuten der Kirchenglocken, hatten diese mit den Kindern Gesänge einzuüben, die sie dann im Gottesdienst oder bei anderen kirchlichen Anlässen zu singen hatten .Daneben wurde auch schon etwas Lesen, Schreiben und Rechnen betrieben. Der Unterricht dauerte etwa zwei Stunden pro Tag. Dieser wurde allerdings unregelmäßig besucht: Im Winter etwas mehr, im Sommer weniger oder gar nicht, weil die Kinder im Haus und Feld benötigt wurden. Die sogenannten „Schulmeister“ waren von der Kirche angestellt. Dies führte aber nach der Reformation zu Problemen, da nun auch lutheranischer Schulunterricht gehalten wurde. 1822 wurde das kirchliche Schulwesen durch ein staatliches Schulwesen abgelöst. Die Schullehrer waren nun Beamte und mussten studiert haben. Die Gemeinde Roßdorf kaufte 1864 eine Hofreite als Schulgehöft und baute neben dem Wohnhaus den ersten Schulsaal.1898 wurde auf den ersten Schulsaal ein zweiter aufgestockt und ein zweiter Lehrer eingestellt.1939  erfolgte erneut ein Schulumbau und der Anbau des dritten und vierten Schulsaals. Die Schule hatte 1939 drei Lehrkräfte und 143 Schüler.

Ab 1968  besuchten die ersten fünf Jahrgänge die neu errichtete Gesamtschule Nord – heute Heinrich-Böll-Schule. Die ersten vier Jahrgänge bildeten  nun die „Grundschule Nord“, die auch die Roßdorfer Schüler besuchten. Die „Grundschule Nord“ gehörte somit zur Heinrich-Böll-Schule und wurde auch von dieser verwaltet. Nachdem die letzten Jahrgänge die Volksschule Roßdorf verlassen hatten, wurde diese „entwidmet“: Die Roßdorfer Schule wurde zum Sitz der Gemeindeverwaltung umgebaut.

1976/77 wurde ein Teilgebäude der neuen Grundschule Roßdorf in der Blochbachstraße eröffnet. Einzugsgebiet war Roßdorf und das nördliche Bruchköbel. Die weiteren geplanten Teilgebäude mit weiteren Klassenzimmern, den Verwaltungsräumen und der Sporthalle wurden nicht mehr errichtet, obwohl zum  ursprünglichen Einzugsgebiet das Neubaugebiet in Niederissigheim noch hinzukam.

Die  Schülerzahl wuchs stetig. Im Jahr 2001/2002 waren es 320 Schüler, die in 12  Klassen, die alle vierzügig waren, unterrichtet wurden. Ältere Kolleginnen berichten, dass es davor sogar Zeiten gab, in denen einzelne Jahrgänge  fünfzügig waren!

Die „Grundschule Nord“ gehörte nun seit 1976/77 verwaltungstechnisch nicht mehr zur Heinrich-Böll-Schule, sondern zur Grundschule Roßdorf. Da die Gebäudekapazitäten an der Grundschule Roßdorf nicht ausreichten und auch nicht mehr erweitert wurden, wurden die Schülerinnen und Schüler unserer Schule weiterhin an die Dependance der Heinrich-Böll-Schule und an die neu erbaute Grundschule Roßdorf verteilt. Dieser Zustand hat sich leider bis heute nicht verändert. Beide Grundschulen wurden und werden bis heute  von der Verwaltung in der Blochbachstraße geleitet.

Der Sportunterricht wurde über viele Jahre für beide Standorte an getrennten Sportstätten unterrichtet. Die damalige „ Grundschule Nord“ nutzte zum Turnen die Sporthalle der Heinrich-Böll-Schule, die Grundschule Roßdorf lief zum Turnunterricht in  die Mehrzweckhalle Roßdorf.

2006 bekamen die Dependance der Grundschule Roßdorf und die Grundschule Roßdorf einen gemeinsamen Namen: „Brückenschule“

Der Name erinnert daran, dass beide Schulstandorte durch den Fußweg über die Brücke zu erreichen sind und eine Schule, wenn auch an getrennten Standorten, sind. 2008 wurde die lang ersehnte Gymnastikhalle am Standort in der Blochbachstraße erbaut und 2009 in Betrieb genommen. Beide Standorte haben nun eine eigene gemeinsame Sportstätte.

Aufgrund des Fußweges von der Dependance zur Gymnastikhalle Roßdorf, setzte der Elternbeirat der Brückenschule durch, dass Nord wieder eine eigene Sportstätte  vor Ort bekommen sollte. Seit dem Schuljahr 2015 findet der Sportunterricht deshalb in der Tischtennishalle statt, die eigens dafür vom Main-Kinzig-Kreis mit neuen Sportgeräten ausgestattet wurde. Diese Halle wird nun auch für Sport im Rahmen des Ganztagesangebotes genutzt.

Im Jahr 2013 wurde die Brückenschule Ganztagsschule im Profil 1, d.h. an drei Tagen der Woche findet Schule und Betreuung von 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr statt. Zunächst wurde dieses Angebot an beiden Standorten angeboten.

Da der Zulauf für dieses Angebot immer größer wurde, konnte der Ganztag aus personellen und finanziellen Gründen nicht mehr an zwei Standorten aufrechterhalten werden. Keine Lösungen für dieses Problem zu finden, hätte das Aus der Brückenschule als Ganztagsschule bedeutet.

Seit dem Schuljahr 2015 wurden deshalb beide Standorte neu aufgeteilt. Am Standort Roßdorf wurde das „Haus des Lernens“ und am Standort Nord das „Haus der Betreuung“ geschaffen. Dies bedeutete für unsere Schule, dass erstmals  nach fast 40 Jahren alle Schüler an einem Standort, nämlich Roßdorf, eingeschult wurden. Das Jahr 2015 ist deshalb für unsere Schule ein historischer Moment, der ein neues Kapitel in der Schulgeschichte aufgeschlagen hat, denn die Aufteilerei unserer Schüler nach „Nord“ und „Roßdorf“ hat dadurch ein Ende.

Im Schuljahr 2017/18 werden nun alle Klassen in Roßdorf unterrichtet.

Hierfür hat der Main-Kinzig-Kreis in Containerbauweise 6 Klassenräume geschaffen.

Wir streben in Zukunft an, das Betreuungsangebot am Standort Nord noch zu erweitern. Alle Schüler der Brückenschule, die einen Betreuungsplatz benötigen, sollen dann an fünf Tagen von 7.30 Uhr bis 16.30/ 17.00 Uhr betreut werden können.